Wo ist mein Schlüssel?

In unserem komplexen Alltag ist er nahezu ständig gefordert: unser Kopf. Nicht nur im Job müssen wir uns gut konzentrieren können und geistig auf der Höhe sein. Was können wir dafür tun?

Informationen erreichen uns heute im Minutentakt, wir müssen ständig sortieren und filtern, schnell reagieren und zahlreiche Fakten abrufbar haben. Doch unser Gehirn ist kein Uhrwerk. Denk- und Merkfähigkeit, Aufmerksamkeit und Kreativität, Belastbarkeit und Entscheidungsfähigkeit sind von zahlreichen Faktoren abhängig und stoßen zuweilen an Grenzen.

 

Wie viel Schusseligkeit ist normal?

Name entfallen, Schlüssel verlegt, Termin vergessen: Ist diese Schusseligkeit noch normal? Vor allem wenn sich „Aussetzer“ oder Wortfindungsstörungen häufen, macht das vielen Menschen Angst.
Doch eine gewisse Vergesslichkeit ist normal – wenn sie sich in Maßen hält und sich nicht verstärkt. Bedenkt man die Menge an Informationen und Reizen, die heute auf uns einströmen, ist die Fähigkeit zum „Ausblenden“ sogar wichtig. Sie ist ein Schutzschild gegen Reizüberflutung sowie Überforderung und als Aufforderung zu verstehen, sich den Dingen langsamer, konzentrierter und mit mehr Ruhe zu widmen.

 

Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme: Was steckt dahinter?

Für Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme kann es sehr viele unterschiedliche Ursachen geben. Stress oder psychische Belastungen können die Denk- und Merkfähigkeit vorübergehend empfindlich stören. Kommen noch Schlafmangel, Müdigkeit, eine unausgewogene Ernährung oder Alkohol hinzu, verstärkt das die Symptome. Dann treten Wortfindungsstörungen gehäuft auf, Termine werden vergessen oder Gegenstände verlegt.

Wenn dich dein Gedächtnis häufiger im Stich lässt und du dir Sorgen machst, solltest du mit deiner/deinem Ärzt*in sprechen und die Ursachen abklären lassen.

 

Fit im Kopf: Was können wir für unsere geistige Leistungsfähigkeit tun?

Für ein leistungsfähiges Denkorgan können wir sehr viel tun. Ein gesunder Lebensstil mit vitamin- und mineralstoffreicher Ernährung, viel Bewegung und ein maßvoller Alkoholgenuss tragen entscheidend dazu bei.
Eine besondere Rolle spielt das richtige Verhältnis aus geistiger Stimulation und Ruhe. Unsere grauen Zellen wollen einerseits auf Trab gehalten, gefordert und gefördert werden. Genauso wichtig sind aber auch Erholungsphasen fürs Gehirn: Entspannung, Offline-Zeit, Ruhe und Stille.

 

Tipps:

  • Ernährung:
    Volle geistige Schaffenskraft braucht einen stabilen Blutzuckerspiegel, sowie eine gute Versorgung mit wichtigen Nährstoffen. Das gewährleisten regelmäßige, vollwertige Mahlzeiten mit vielen frischen, vitaminreichen Zutaten. Wichtige Mikronährstoffe für Gehirn, Konzentration und Gedächtnis sind unter anderem die Vitamine der B-Gruppe, Magnesium und Eisen.
     
  • Viel trinken:
    Für einen guten Informationsfluss zwischen den Zellen und Synapsen ist ausreichend Flüssigkeit wichtig. Zwei bis drei Liter Wasser braucht der Mensch am Tag, damit Sauerstoff gut transportiert werden kann und die Versorgung des Gehirns gewährleistet ist.
     
  • Guter Schlaf:
    Im Schlaf regeneriert sich das Gehirn. Genügend Schlaf und eine gute Schlafqualität sind deshalb essentiell für die geistige Leistungskraft. Einen guten Schlaf kann man fördern: Bildschirme rechtzeitig ausstellen, für Ruhe, Dunkelheit und ein gutes Schlafklima sorgen.
     
  • Bewegung:
    Sport fördert die Durchblutung des Gehirns und die geistige Leistungsfähigkeit. Jeder Ausdauer- und Kraftsport eignet sich. Einige Sportarten fördern bestimmte Aspekte unserer mentalen Leistungskraft ganz besonders: Tanzen etwa ist komplexes Gehirntraining und hilft dabei, auch geistig beweglich zu bleiben. Bogenschießen ist effektives Konzentrationstraining.
     
  • Denksport:
    „Wer rastet, der rostet“, das gilt auch für unser Gehirn. Unser Oberstübchen will auf Trab gehalten werden, sonst lassen Konzentrations- und Merkfähigkeit irgendwann nach. Wie das gelingt? Durch gute Gespräche, neue Eindrücke, knifflige Aufgaben und konzentrierte Aktivitäten: Sport und Schach, Musik und Bücher, Fremdsprachen und Reisen, Kunst und kreative Betätigung. Gezieltes Gehirntraining versprechen darüber hinaus verschiedene Apps sowie Kurse zum ganzheitlichen Gedächtnistraining, zum Beispiel an Volkshochschulen.
     
  • Entspannung und Stille:
    „In der Ruhe liegt die (geistige) Kraft“! Wichtig ist auch, dass mal gar nichts passiert. Wer seinem Gehirn Leerlauf gönnt, kann Gedanken besser ordnen und Emotionen verarbeiten. Ruhe und Stille sorgen für mentale Regeneration und fördern buchstäblich das Wachstum des Gehirns, wie eine Studie nachwies.