Medien und Gesundheit

Eine Vielzahl von verschiedenen digitalen Geräten haben unseren Alltag revolutioniert. Smartphone, Tablet, Smartwatch, Laptop, Desktop-PC und SmartTV-Geräte sowie Streaming-Boxen bestimmen unsere Freizeit. Doch eine intensive Nutzung der Geräte birgt auch Gesundheitsrisiken.

Na klar, jeder hat schon mal davon gehört, dass Smartphones süchtig machen können. Doch mal ehrlich: Ernst genommen haben das wohl die wenigsten von uns. Zu bequem ist das kleine Anhängsel, ohne das kaum jemand noch das Haus verlässt. Ähnliches gilt auch für andere digitale Geräte, die unseren Alltag dominieren. Dabei sollten wir uns die Fragen stellen: Wie gefährlich ist der Konsum von digitalen Inhalten wirklich?  Ab wann solltest du dich als süchtig bezeichnen? Fakt ist, mit Beginn des Smartphone-Zeitalters hat eine neue Zeitrechnung begonnen und der Begriff „Online-Sucht“ einen neuen Stellenwert erhalten. War es zuvor hauptsächlich das ausufernde PC-Gezocke von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, das für Gesprächsstoff sorgte, so steht bei Suchtfragen mittlerweile das Handy im Vordergrund. Wenngleich auch die anderen Geräte ihren Teil zum Gesamtbild beitragen. Zugenommen hat durch das Smartphone beispielsweise die Abhängigkeit von sozialen Medien. Kein Wunder. Zu verlockend sind bereits morgens der Blick aufs eigene Smartphone und die „Neuigkeiten“ die sich in den verschiedenen Apps verbergen. Da die Grenzen der unterschiedlichen Geräte inzwischen fließend sind und alles irgendwie vernetzt ist, beschränkt sich eine entsprechende Sucht nicht unbedingt auf ein spezielles Endgerät. Vielmehr sind wir oftmals einfach internetabhängig. 

 

Körperliche Beschwerden 

Doch welche Auswirkungen hat eine Internetsucht auf meine Gesundheit? Diese Fragen stellen sich bestimmt viele von euch. Die erste Antwort: Eine übermäßige Smartphone-Nutzung schadet Rücken und Händen. Denn die Bedienung des kleinen Geräts ist nicht für alle Körperteile optimal. So kommen Studien zu dem Ergebnis, dass ein intensiver Smartphone-Gebrauch das Risiko von Muskel-Skelett-Erkrankungen erhöht. Hierbei kann es sich zum Beispiel um Nackenverspannungen oder Sehnenscheidenentzündungen an den Handgelenken und in den Daumen handeln. Helfen kann hier, dass du zum Beispiel für längere Texte eine externe Tastatur nutzt und für die Bedienung des Smartphones beide Hände verwendest.

 

Einschlafprobleme vorbeugen

Wer abends lange mit dem Smartphone hantiert, schläft schlecht ein. Was zunächst nach einer schlichten Behauptung klingt, hat sich tatsächlich als richtig herausgestellt. So kann zum Beispiel der Blauanteil im Licht des Smartphone-Displays zu einer Unterdrückung des Schlafhormons Melatonin führen. Wer also vor dem Einschlafen noch Zeit damit verbringt, Mails zu checken, Nachrichten zu beantworten oder soziale Medien zu konsumieren, der schläft schlechter ein. Das helle Handylicht signalisiert dem Körper, dass noch keine Zeit zu schlafen ist. Folglich wird Melatonin, das unser Körper bei Dunkelheit ausschüttet, nicht freigesetzt. Das Ergebnis: Einschlafprobleme. Gegensteuern kann hier der Nachtmodus des Smartphones. Bei einigen Geräten ist es möglich, den Blaulichtanteil zu reduzieren, um die Melatonin-Ausschüttung nicht zu gefährden.

 

Online-Games können Verhaltenssucht auslösen

Eine übermäßige Nutzung von digitalen Geräten in Verbindung mit dem Internet kann auch eine sogenannte Verhaltenssucht auslösen. Hierbei kann es sich zum Beispiel um eine Computerspielsucht handeln, die sich ähnlich wie eine Spiel- oder Kaufsucht äußert. So kommt es etwa zu einer zwanghaften Nutzung von Online-Games. Betroffene können in so einem Fall ihr Verhalten nicht mehr kontrollieren. Das mündet darin, dass sie ihrem Spiel Vorrang vor anderen Aktivitäten und Lebensinhalten einräumen. Alles andere stufen Süchtige herab und geben sich vollends dem Gaming hin. In vielen Fällen ist nichts wichtiger als die Spiel-Community, das gemeinsame Spiel vor dem Bildschirm. Charakteristisch ist in diesem Zusammenhang, dass Süchtige ihr Verhalten trotz negativer Auswirkungen auf ihr Umfeld beibehalten. Ein derartiges Suchtverhalten kann mehre Ursachen haben. Spieler:innen versuchen mit Hilfe der virtuellen Gaming-Welten Schulstress zu entkommen oder Arbeitsdruck zu kompensieren. Weitere Gründe: Sie möchten Konflikten mit Eltern aus dem Weg gehen oder sie suchen einfach nach Orientierung.
Anzeichen für eine Computerspielsucht sind unter anderem Kontrollverlust, Entzugserscheinungen, Rückzug aus anderen Lebensbereichen oder eine durch Computerspiele ausgelöste positive Auswirkung auf die Stimmung. 

 

Handynutzung hinterfragen

Auch die Handynutzung kann in eine Sucht führen. Wichtig ist hier, sich selbst zu hinterfragen und erste Anzeichen zu erkennen. Solltest du dich also in der folgenden Aufzählung wiederfinden, ist es nötig, dass du dein Smartphone-Verhalten hinterfragst oder dich sogar um Hilfe bemühst. Zu den Symptomen einer Handysucht kann zum Beispiel gehören, dass dich das kleine Gerät stark gedanklich und emotional einnimmt. Du regelrecht Entzugserscheinungen entwickelst, wenn du deinen kleinen Begleiter mal nicht griffbreit hast. Ein Warnsignal kann auch sein, dass du versuchst, dich selbst zu reglementieren, dir das aber nicht gelingt. Oder: Du zeigst generell wenig Interesse an anderen Aktivitäten und bist ständig nur mit deinem Smartphone beschäftigt. Selbst negative Konsequenzen wie Streit mit deinem/ deiner Partner:in halten dich nicht davon ab, weiterzumachen. Du nutzt das Handy, um negativen Stimmungen zu entkommen.