Mehr Gesundheit - und das zum Nulltarif!

Gesundheitssport und "moderate körperliche Aktivität" sind fast ein Allheilmittel gegen die vielen Beschwerden des Alltags und ein wahrer Jungbrunnen.

Schon lange ist durch wissenschaftliche Studien belegt, dass Bewegung ein wichtiger Gesundheitsfaktor ist. Deswegen gewinnt Gesundheitssport – d.h. Sport ohne Wettkampfs- und Leistungsgedanken, der nicht verschleiß- oder verletzungsträchtig ist - immer mehr an Popularität. Wurde zum Beispiel das "Walken mit Stöcken" anfangs noch belächelt, hat sich Nordic Walking inzwischen zum Breitensport entwickelt.

Im Unterschied zum Gesundheitssport kann Leistungs- und Wettkampfsport auch viele Nachteile haben. Von Marathonläufen ist aus gesundheitlicher Sicht völlig abzuraten, weil der menschliche Körper auf solche Belastungen nicht ausgelegt ist. Aber auch schon längeres Joggen kann Wirbelsäule und Gelenke übermäßig beanspruchen. Die Mannschafts-Ballsportarten bergen darüber hinaus ein hohes Verletzungsrisiko. Davon abgesehen findet sich „gesunde Bewegung“ nicht nur auf dem Wander- oder Radweg, im Gymnastikraum oder Schwimmbad: Auch Garten- und Hausarbeit stellt moderate Bewegung dar, die Muskeln und Skelett fit halten. Ein Muskelkater durch Arbeit ist nicht weniger wirksam und ehrenhaft als einer aus dem Fitness-Studio! Muskelkater vermeiden kann man durch Aufwärmen vor größeren Belastungen und Dehnübungen (Stretching) nach körperlicher Betätigung.
Die größten Fehler, die du bei deinem persönlichen Bewegungsprogramm machen kannst: gar nicht erst anfangen, verbissen angehen, und übersehen, dass Bewegung etwas Angenehmes ist, was mit viel Freude einhergehen kann (Genießen der aufblühenden Natur, Zusammensein mit Freunden, wohliger schlafen etc.) und das Ziel zu hoch stecken und deshalb zu schnell wieder aufhören. Versuche also, so viel Bewegung wie möglich in deinen Alltag zu integrieren: Der bequeme, angenehme und natürliche Weg in einen bewegten Alltag beginnt schon morgens in deinem Bett. Recke und Strecke dich ganz bewusst, mache Arme und Beine ganz lang, bewege deine Hände und Finger. Spanne alle Muskeln in den Gliedmaßen kurz an, halte diesen Zustand und entspann dich dann. Das kannst du einige Male wiederholen. Neige den Kopf langsam von einer Seite auf die andere, um Schultern und Hals zu lockern. Leg dich auf den Rücken: „Radfahren“ in der Luft bringt zusätzlich den Kreislauf in Schwung und „schmiert“ die Kniegelenke. Vielleicht stellst du den Wecker nach einigen Wochen 10 Minuten eher und startest mit einer kurzen Gymnastikübung in den Tag? Verlager beim Zähneputzen oder beim Telefonieren mit gespreizten Beinen das Gewicht von einem Bein aufs andere, rolle die Füße abwechselnd von den Zehenspitzen auf die Ferse ab und wieder zurück. Oder stell dich hin und wieder auf nur ein Bein – sofern du dich schnell an irgendetwas festhalten kannst. Plane Freizeit und Urlaub von vornherein aktiv und besinne dich früherer schöner Bewegungserlebnisse – wie gern bist du früher geschwommen, Tretboot gefahren oder hast Federball gespielt. Für Spaß durch Bewegung ist man nie zu alt!
 

Wenn du daran arbeitest, deine altersgemäße Fitness zu erhalten, kannst du mit Sechzig einen 40-jährigen Bewegungsmuffel mit deiner körperlichen und geistigen Frische locker „in die Tasche stecken“. Dass Bewegung nur etwas für Gesunde ist – das trifft ganz und gar nicht zu. Im Gegenteil: Bewegung ist bei ganz vielen Krankheiten ein wichtiger und effektiver Teil der Behandlung. Bei Herz- und Kreislaufkrankheiten sowie Diabetes Typ-2 gehört Sport mittlerweile standardmäßig zur Therapie. Dabei stehen gar nicht „Sportarten“ im Vordergrund – täglich 30 Minuten zügiges Spazierengehen (kein Schaufensterbummel, man darf ruhig leicht ins Schnaufen kommen!) ist ein gesundes Maß an Bewegung. Fang gleich heute an – ignoriere Fahrstühle und Rolltreppen, nimm das Fahrrad statt das Auto zum Einkaufen oder steig einfach mal eine Busstation früher aus und laufe das letzte Stück. du wirst merken, wie leicht dir das bald fallen wird!