Die Einführung des Elterngelds bedeutet eine Entlastung für die Eltern in der ersten Zeit nach der Geburt, denn sie können sich nun, im Gegensatz zum früheren Mutterschaftsgeld, die Betreuung ihres Kindes in den ersten Lebensmonaten teilen. Das ermöglicht dem:der Partner:in, mehr Zeit mit seinem:ihrem Nachwuchs zu verbringen und bietet Müttern unter anderem den Vorteil, dass sie nicht so lange aus ihrem Beruf aussteigen müssen und so der Wiedereinstieg leichter fällt.
Doch was, wenn die Zeit des Elterngeldes vorbei ist und beide wieder arbeiten? Dann ist gute Planung und Organisation gefordert. Um Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen, ohne dabei den Kopf zu verlieren, ist Folgendes besonders wichtig und hilfreich:
- Eine gute und verlässliche Kinderbetreuung.
Für die Betreuung deines Kindes stehen neben der Kita noch viele andere Möglichkeiten zur Verfügung, mit der du die Kinderbetreuung besser mit deinen individuellen Arbeitszeiten abstimmen kannst, wie z.B. Tagesmütter, Au-Pairs oder private Elterninitiativen.
- Ein „Plan B" für Notfälle.
Für eventuelle Notfälle solltest du eine Alternative parat halten. Was ist z.B. wenn das Kind krank ist und nicht in die Kita kann? Oder wenn Überstunden anfallen? Wer kann dann auf das Kind aufpassen? Im Freundes- oder dem Verwandtenkreis, in der Nachbarschaft oder vielleicht auch andere Kita-Eltern gibt es sicherlich jemand, den du fragen kannst.
- Ein gutes Zeitmanagement.
Nirgendwo ist Zeitmanagement wohl so wichtig wie bei berufstätigen Eltern. Mit einer guten Planung (z.B. mit Hilfe eines Wochen- oder Monatsplans) kannst du deine Zeit effektiver nutzen und somit mehr Zeit für dich und deine Familie gewinnen.
- Mut zur Unvollkommenheit.
Trenn dich von zu hohen Erwartungen an dich selbst: Ihr könnt nicht perfekte Eltern, stets freundliche Kollegen:innen und durchorganisierte Hausfrau bzw. Hausmann in einem sein. Das ist auch gar nicht nötig. Wichtiger sind für dein Kind möglichst entspannte und zufriedene Eltern - dafür kann der Abwasch ruhig mal stehen bleiben.
- Kinder zur Mithilfe erziehen.
Eltern müssen nicht alles im Haushalt allein erledigen. Vielmehr s - olltest du sogar - ganz ohne schlechtes Gewissen - Aufgaben an deine Kinder abgeben. Dies ist nicht nur eine Entlastung für die Eltern, sondern auch eine wichtige pädagogische Haltung: Wer seinem Kind schon in jungen Jahren beibringt, dass Hilfe im Haushalt (Arbeit) etwas Selbstverständliches und Gutes ist, tut damit nicht nur sich, sondern auch seinem Kind einen großen Gefallen. Auch kleine Kinder können schon im Haushalt helfen (z.B. beim Tisch abwischen oder Geschirr wegräumen), was sie oft mit Freuden:innen tun
Berufstätige Eltern haben oft Angst, ihre Kinder zu vernachlässigen. Besonders Frauen, die schon bald nach der Geburt wieder arbeiten möchten, fürchten oft, für eine schlechte Mutter gehalten zu werden oder haben Zweifel, ob das Kind nicht doch darunter leiden könnte. Solche Ängste sind aber unbegründet, sofern das Kind gut betreut wird und sich dort wohl fühlt. Kinder können sogar auf zwei Arten von der Berufstätigkeit der Eltern profitieren: Einerseits sind die Eltern zufriedener, wenn sie sich im Job verwirklichen und mit dem Beruf eine Abwechslung zum Familienleben schaffen können - das lässt das Miteinander zuhause umso harmonischer werden. Und selbst wenn nicht jeder so einer erfüllten Berufstätigkeit nachgeht: auch hierin bist du für Dein Kind ein wichtiges Vorbild, in dem du trotzdem „ihren Mann oder ihre Frau stehst" und das Leben mit seinen Anforderungen meisterst. Und andererseits nutzen berufstätige Eltern die Zeit, die sie mit ihren Kindern verbringen, meist besonders intensiv. Und das ist, worauf es letztendlich ankommt, egal ob berufstätig oder nicht: Auf die Qualität der gemeinsam verbrachten Zeit, nicht auf die Länge.